Mikki-Michelles Geburtsgeschichten – Von Baby Nr. 1 zu Baby Nr. 2
JOOLZ PARENT STORIES
„Und plötzlich rief ich: ‘KOPF! KOPF!’ Plopp—und da war sie…"
Zwei Geburten, zwei völlig unterschiedliche Rhythmen. Mikki-Michelle erzählt von den rohen, kraftvollen Momenten, in denen ihre Töchter Loá-Loé und Sumi-Sumé das Licht der Welt erblickten – jedes Mal ein Abenteuer für sich.
Loá-Loés große Ankunft
Donnerstag, 27. Oktober 2022. Saam und ich wollten nur schnell einen Nachtisch essen. Na ja, watscheln zu einem kleinen italienischen Restaurant um die Ecke. Ceppi’s – voller junger Leute, die bereit für einen ausgelassenen Abend waren. Und wir mittendrin, plaudernd über das Baby, unsere Zukunft und unser neues Leben in Mexiko, wo wir seit ein paar Monaten lebten.
ach dem Dessert gingen wir nach Hause, und ich spürte plötzlich ein leichtes Ziehen. „Okay, das ist einfach nur eine von diesen typischen Schwangerschaftsbeschwerden“, dachte ich. Aber um 2:30 Uhr nachts wachte ich auf. Das war anders. „Ahhh, das ist also dieses berühmte ‘es zieht und arbeitet’.“ Es tat noch nicht weh, aber ich musste tief ausatmen statt einfach zu atmen.
Um 6 Uhr morgens rief Saam unsere fantastische Hebamme Daniela an. Ihr Rat? „Starte den Tag ganz normal, ich melde mich später nochmal.“ Ich versuchte, mich abzulenken – wollte sogar einen Kuchen backen (weil Prioritäten und so), aber ich landete einfach nur auf dem Sofa. Zu platt für alles.
Gegen 14 Uhr rief Daniela wieder an. „Wie geht’s dir?“ Ich fing an zu weinen. Oops. Die Wehen waren unregelmäßig, aber aua. „Wie soll ich das durchstehen, wenn es erst richtig losgeht?!“ Daniela hörte meine Tränen und sagte nur: „Ich komme vorbei, wir trinken Tee.“ Sofort Erleichterung.
Als sie um 16 Uhr kam, bestätigte sie, was ich tief in mir drin schon wusste – das war noch nicht die heiße Phase. Sie ließ mir Öle da: Moschus, um die Wehen anzukurbeln, Jasmin, um mich in meine Geburtsblase eintauchen zu lassen. Und sie empfahl uns, ins Schlafzimmer zu wechseln, wo schon alles vorbereitet war.
Ab 17 Uhr wurde es ernst. Mein Körper übernahm die Kontrolle. Vom Bett in die Wanne, von der Wanne zurück ins Bett. Das warme Wasser? Ein Traum. Die Wehen? Holy sh… Ich wusste nicht, wohin mit mir. Ich bewegte mich, brummte, atmete wie eine Urmutter. Und dann, der Breaking Point: Ich sah Saam an, Tränen in den Augen. „Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr.“
Er wusste Bescheid.
Er rief Daniela an, baute das Gebärbecken auf, dimmte das Licht, zündete Kerzen an, machte Musik an. Daniela kam und schlug vor, wieder ins Wasser zu gehen. Dieses Mal war es genau das, was ich brauchte. Ich schwebte zwischen den Wehen, zwischen den Welten. Und dann—plopp. Meine Fruchtblase platzte.
Jetzt wurde es ernst. Der Druck, die Intensität, der Drang zu pressen. Keine Messungen, keine Eingriffe—einfach mein Körper, der genau wusste, was zu tun war. Ich ließ los. Ich fühlte, wie sie kam, fühlte ihren Kopf. Ich brüllte wie eine Löwin.
Und dann plötzlich: „KOPF! KOPF!“ Plopp. Da war sie, ihr winziger Kopf zwischen meinen Beinen. Noch ein paar Wehen und bam, ich zog sie selbst auf meine Brust. Pures Wunder. Auf den Tag genau 40 Wochen – und Loá-Loé war da. 24 Stunden Geburt—intensiv, wild, unvergesslich. Und durch all das hindurch: Saam. Meine Stütze, meine Liebe, mein Ein und Alles. Daniela, mein Anker, die mir den Raum gab, meinen Weg zu gehen. Ohne sie hätte ich das nicht geschafft.
Sumi-Sumés Blitzgeburt
Und dann kam Sumi. Ganz andere Vibes – schneller, kraftvoller, in Kontrolle.
Freitag, 13. Oktober, gegen 19 Uhr. Saam brachte Loá-Loé ins Bett, ich räumte die Küche auf (weil ein sauberes Haus für den Fall der Fälle? Beste Idee EVER). Und dann – ja, da waren sie: die ersten Wehen.
Um 20:30 Uhr wurden sie stärker, aber ich konnte noch gut atmen. Als Saam zurückkam, sagte ich: „Ich glaube, es geht los.“ Die Mischung aus Aufregung und Nervosität lag in der Luft. „Sollen wir das Becken füllen? Die Hebamme rufen?“ Saam schlug vor, einfach noch ein bisschen zu chillen.
Ich lag neben Lo, rieb meinen Bauch, flüsterte Sumi zu. Aber nope. Von wegen chillen.
Um 21 Uhr sagte ich: „Ruf alle an. Das ist es.“ Seine Eltern kamen, um sich um Lo zu kümmern. Um 22 Uhr war meine Hebamme Caroline da. Ich saß auf meinem Gymnastikball, das Wasser im Gebärbecken lief langsam ein. Ich bin eine ruhige Gebärende – kein Gequatsche, kein Drama. Einfach sein. Caroline verstand das. Währenddessen kümmerte Saam sich noch um Lo und die letzten Vorbereitungen. Aber als seine Eltern da waren, war er endlich bei mir. Und ich brauchte ihn. Die Wehen kamen in Wellen – stark, aber rhythmisch. Caroline fragte, ob ich ins Wasser wollte. „Jetzt schon?“ dachte ich. Alles fühlte sich so viel leichter an als beim ersten Mal. Ich fühlte mich kraftvoll, verbunden mit meinem Körper.
Im Wasser konnte ich nicht still sitzen. Ich bewegte mich, wiegte mich, hielt mich an Saam fest. Und dann—veränderte sich der Druck. „Darf ich pressen?“ fragte ich. „Wenn du es spürst, dann mach es,“ sagte Caroline. Und BAM—mein Körper übernahm.
Aber dieses Mal fühlte es sich anders an. Als würde sie stecken bleiben. Meine Beine krampften, keine Position fühlte sich richtig an. „Sie passt nicht! Es tut so weh!“ rief ich. Ihr Kopf kam raus… und zog sich wieder zurück. Immer wieder. Der Schmerz war krass. Und dann plötzlich—ich musste sie rausholen. 20 Minuten später war sie da. Meine kleine Sumi-Sumé. Ich kletterte aus dem Wasser, völlig fertig. Aber noch bevor ich realisieren konnte, dass sie geboren war, sah ich Carolines Gesichtsausdruck sich verändern.
„Mik… irgendwas stimmt nicht.“
Und in diesem Moment blieb die Welt stehen.
Die Worte trafen mich wie ein Schlag. Ein totaler Riss. Sie hallten in meinem Kopf nach, aber ich konnte sie nicht wirklich fassen. Ich wusste, es war schlimm – aber wie schlimm? Was bedeutete das für mich? Für meinen Körper? Für meine Heilung? Und dann kamen die Worte, vor denen ich mich am meisten gefürchtet hatte: „Du musst ins Krankenhaus. Jetzt.“
Der eine Ort, an dem ich auf keinen Fall sein wollte – nicht nach so einer wunderschönen, kraftvollen Geburt zu Hause.
Chaos brach aus. Anrufe im Krankenhaus. Der Krankenwagen. Sumi fertig machen. Und dann, 20 Minuten später, lag ich auf der Trage – allein. Kein Platz für eine Babyschale, kein Raum für mein Baby oder für Saam. Nur ich, auf dem Weg ins Ungewisse. Es war die längste Fahrt meines Lebens, voller Fragen, die ich nicht stellen wollte. Wie schlimm ist es wirklich? Was wird passieren? Werde ich jemals ganz heilen?
Und dann – Saam, Sumi und Caroline an der Tür des Krankenhauses. Danke, danke, danke. Ich konnte aufatmen. Mein Mann, meine neugeborene Tochter, gerade mal eine Stunde alt, und meine Hebamme, die mich die ganze Zeit begleitet hatte. Kurz darauf lag ich auf dem OP-Tisch. Während sie mich nähten, sah mich meine Gynäkologin an und sagte: Alles wird gut. Und irgendwie… war es das.
Ich hielt Sumi auf meiner Brust, ließ alles auf mich wirken. Noch am selben Nachmittag waren wir wieder zu Hause. Und in den Tagen danach begann ich, diesen Riss – diese unerwartete, ungewollte Wendung – nicht nur als Rückschlag zu sehen, sondern als Geschenk. Sumi steckte fest, suchte nach dem richtigen Winkel. Und durch unseren Tanz – mein Wiegen im Wasser, ihr Versuch, den Weg zu finden – schuf mein Körper den Raum, den sie brauchte. Er half ihr, sicher auf die Welt zu kommen.
Mein Körper hat mich nicht im Stich gelassen. Er hat uns gerettet.
Es war roh. Es war intensiv. Es war heilsam. Und das schönste, gesündeste Mädchen ist der Beweis dafür.
Dieser Tanz war erst der Anfang unserer gemeinsamen Reise.
Wir haben es geschafft. ❤️
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@lifestory_by_lesley